Beobachtungswochenende vom 11.5 - 13.5.2001

Instrumente: 2,5" Refraktor, Feldstecher 8-24x50

 

Beobachtung vom 11.5 - 12.5.

Zeit: 21.30h bis 1.30h

Bedingungen: Extrem klares Wetter. Kein Wölkchen am Himmel. Die Durchsicht erhält von mit mind. eine 2+ das Seeing eine 2. Nicht einmal die Aufhellung im Nordwesten kann meine Ziele stören. Die liegen im Zenit und am Südosthimmel wo der Himmel sehr dunkel ist. Die nächste Straßenbeleuchtung ist etwa 700m entfernt hinter einem Busch versteckt. Von Süd bis Nordost hab ich Überblick auf Deklinationen bis etwa -30° - teilweise mehr (was in Ordnung ist bei 52° n.B.). Im Südosten hebt ein Haus meinen Horizont um etwa 20°.

*langsam neigt sich die Sonne hinter den Horizont, aber Stille will nicht einkehren - dafür sorgen schon das etwa 200m entfernte Storchennest, mein Kater, der doch tatsächlich für längere Zeit meinen Beobachtungsstuhl in Beschlag nimmt, und Tausende von Mücken, die nun aus mir eine wandelnde Blutbank machen. Schnell ist Jupiter im Westen als helles Gestirn ausgemacht.*

Jupiter

Bal verabschiedet er sich vom Abendhimmel, aber noch ist er so hell, das er trotz Sonnennähe das erste, in der hellen Dämmerung sichtbare Objekt ist. Bei 84x erkenne ich wie immer mind. 2 Wolkenbänder - das NEB und das SEB. Westlich sind die Monde Io und Europa zu erkennen, östlich befindet sich der auffällig helle Ganymed - von Kallisto keine Spur.

Merkur

Er rückt Jupiter nun auf die Pelle. Ebenfalls ohne Probleme mit bloßem Auge als helles Gestirn erkennbar. Hier sind 175x angebracht, um die durch die Phase hervorgerufene Eiform (ca. 70% Beleuchtung) deutlich wahrzunehmen.

*unbemerkt haben sich nun viele helle Sterne hervorgetraut - so z.B. Arktur, Vega, Regulus, Prokyon, Castor, Pollux, Deneb usw. Ich beschließe, die Zeit der Dämmerung (die dauert doch tatsächlich über 2 Stunden) für einige Doppelsterne zu nutzen.*

Zeta Lyrae

Schon im Feldstecher deutlich getrennt. Im 40mm Okular schon fast unspektakulär weit. Beide Komponenten haben einen bläulichen Farbton. Die Distanz beträgt über 40".

Epsilon Lyrae Vierfachsternsystem

Epsilon Lyrae 1 und 2 sind leicht mit bloßem Auge zu trennen. Die Distanz beträgt über 3 Bogenminuten.

Epsilon Lyrae
Bei 84x zusammen mit Epsilon Lyrae2 im Gesichtsfeld. Dabei wunderbar getrennt - zwar knapp aber doch eindeutig. Die Komponenten sind deutlich unterschiedlich hell, wobei die obere die dunklere ist.

Epsilon Lyrae2
Bei 84x zusammen mit Epsilon Lyrae1 im Gesichtsfeld. Ebenfalls wunderbar getrennt. Die Komponenten sind in etwa gleich hell, und stehen nebeneinander.

Der Anblick dieses Vierfachsternsystems ist einfach nur wunderschön!

Beta Lyrae (Sheliak)

Sehr weit getrennt im 40mm Okular. Der Begleiter steht in noch größerem Abstand als der von Zeta Lyrae, ist aber wesentlich schwächer! Deshalb ist es in der Dämmerung noch schwierig, ihn im Feldstecher auszumachen.

Zeta Ursae Major (Mizar)

Wie immer hübsch getrennt bei kleinster Vergrößerung. Die Komponenten stehen im Vergleich  zur Lage von Alkor übereinander, und sind durch einen Helligkeitsunterschied von etwa 2 Größenklassen gekennzeichnet.

*Aus Versehen verwechsele ich im Teleskop Castor mit Pollux, und versuche klarer Weise vergeblich, den Roten Riesenstern zu trennen.*

Alpha Geminorum (Castor)

Getrennt bei 84x. Wie immer anspruchsvoll, aber niemals schwer. Die Distanz beträgt 4" wobei der Helligkeitsunterschied der Komponenten die Trennung in noch kleineren Teleskopen wohl fast unmöglich macht.

*Ein Igel macht sich durch seltsamste Geräusche bemerkbar. Ich finde aber sehr schnell heraus, das er mehr Angst hat als ich! :)*

Gamma Leonis (Algieba)

Ebenfalls bei 84x getrennt. Beide Komponenten sind orange bis rötlich und durch einen Helligkeitsunterschied von mehr als einer Größenklasse gekennzeichnet.

Beta Cygni (Albireo)

Eigentlich mein Feldstecherliebling, aber weil er so schön ist, auch mal im Teleskop. Selbstverständlich im 40mm Okular getrennt - bei einer Distanz von 35" keine Frage. Aber der Farbkontrast ist schön deutlich - der hellere ist rötlich, der dunklere wirkt durch den tiefblauen Farbton noch dunkeler.

Alpha Canum Venaticorum (Cor Caroli)

Leicht getrennt im 40mm Okular. Die Distanz beträgt fast 20"! Beide Sterne stehen in etwa nebeneinander, und sind durch einen deutlichen Helligkeitskontrast von mehreren Großenklassen gekennzeichnet.

*Jetzt ist es schon dunkeler, und Kugelsternhaufen und Planetarische Nebel mit hoher Flächenhelligkeit scheinen schon machbar*

M13 (NGC6205) (Gc)

Sehr auffällig und hell. Die beste Kugelsternhaufenauflösung, der ich bisher mit dem 3" geschafft hab. Recht groß und in den Randpartien äußerst sternig. Da pieksen einige duzend Einzelsterne aus dem Nebel hervor. Bin begeistert!

M92 (NGC6341) (Gc)

Wirkt genauso hell wie M13. Allerdings nur im extrem hellen Zentralbereich. Die Größe kann bei weitem nicht mit M13 mithalten, und auch eine Auflösung ist nicht möglich. Trotzdem handelt es sich um ein gut auffindbares System,  mit großer Helligkeit.

Delta Lyrae cluster (Steph 1) (Oc)

Hübsch groß mit einigen verstreuten, recht hellen Sternen. Delta Lyrae ist hierbei der hellste.

M57 (NGC6720)(Ringnebel in der Leier) (Pl)

Bei kleiner Vergrößerung kann man ihn leicht übersehen, da er hier wie ein blasses Sternchen aussieht. Bei 84x ist ein fahles Scheibchen erkennbar, das bei indirektem Sehen im Inneren dunkler wirkt. Ingesamt ein recht enttäuschender Anblick.

M56 (NGC6779)(Gc)

Im Vergleich zu M13 und M92 sehr schwacher Kugelsternhaufen. Indirekt ist er aber mehr als deutlich zu erkennen, wobei die Zentrale Aufhellung auffällt.

16 Cygni

Sehr leicht zu trennen. Distanz beträgt etwa 40", wobei beide Komponenten weißlich oder gelblich erscheinen. Allerdings ist das System mit bloßem Auge kaum noch aufzufinden.

NGC6826 (Blinkender Planetarischer Nebel) (Pl)

Planetarischer Nebel nur sternförmig erkannt. Im 25mm Okular blinkt er wirklich! Schaut man weg, sieht man ein Sternchen, das bei direktem fixieren sofort verschwindet - nur ein kleiner Blick daneben genügt zum wieder auffinden.

M68 (NGC4590) (Gc)

Sehr schwierig aufzufinden, da sehr tiefstehend (-26°!). Indirekt kann man ihn allenfalls bei Tubusbewegung Blickweise ins Auge fassen.

M83 ( NGC5236) (Glx)

Noch schwieriger knapp neben einem Baum. Ganz schwach kann man einen größeren Nebelfleck erkennen - aber allenfalls Blickweise. Identifikation der Stelle sicher - im Gegensatz zu der des Objektes. Keine Schande bei -30° Deklination.

Theta Centauri (Menkent) und Iota Centauri

Mein erster Kontakt mit dem Südhimmel. Hab das Teleskop schon fast gerade auf den Horizont ausgerichtet. Erstaunlich hell sind sie neben einem Hausdach (!) im Teleskop zu erkennen. Und das bei einer Deklination von -36°! Das bedeutet 2° Horizonthöhe! Auch das darüber befindliche Sternen Dreieck 1, 2 und 3 Centauri war sichtbar, und diente als Aufsuchhilfe.

NGC7000 (Nordamerikanebel) (Neb)

Noch zu tief am Horizont um deutlich hervorzutreten. Aber dort wo Mexiko liegen soll fällt eine, selbst im Vergleich zur Milchstrasse nochmals erhöhte Sternenkonzentration auf! 

M29 (NGC6913) (Oc)

Trotz Sternenreicher Gegend recht auffällig. Recht klein und nicht besonders sternenreich. Auffällig ist ein mehr am Rand liegendes helles Sternenviereck.

M39 (NGC7092) (Oc) 

Im Teleskop beim besten Willen nicht aufzufinden, da in sehr Sternenreicher Gegend. Am besten im Feldstecher, und hier schon recht auffällig. Aufgelöst! Recht großer Haufen, mit einigen, über eine große Fläche verteilten, sehr hellen Sternen.

61 Cygni

Wegen der historischen Bedeutung interessant (erste Parallaxe). Distanz über 30". Feldstecherobjekt! Beide Sterne erscheinen deutlich rötlich!

NGC7789 (Oc)

Größerer lichtschwacher Nebel. Nur im 40mm Okular sichtbar, sonst geht er schnell im Himmelshintergrund unter. Nicht auflösbar.

NGC6946 (Glx)

Erstaunlich deutlich indirekt sichtbar, trotz sehr geringer Flächenhelligkeit. Erscheint etwas rund!

NGC6939 (Oc)

Indirekt als schwacher Nebel erkennbar. Schwächerer Sternhaufen. Nicht aufgelöst!

M60 (NGC4649) (Glx)

Deutlich sichtbar. Ovaler Nebel. Keine Details.

M59 (NGC4621) (Glx)

Schwächer als M60, aber indirekt gut erkennbar. Kleiner als M60. Keine weiteren Details.

NGC4526 (Glx)

Überraschend deutlicher Nebelfleck - vor allem indirekt! Zwischen 2 helleren Sternen leicht aufzufinden. Hohe Flächenhelligkeit!

M49 (NGC4472) (Glx)

Sehr heller Nebelfleck. Sogar direkt deutlich! Im 40mm Okular in der Mitte zwischen 2 sehr hellen Sternen!

M61 (NGC4303) (Glx)

Recht helle Galaxie. Liegt im rechten Winkel eines Dreiecks, das sie mit zwei 7.mag Sternen bildet. Längliche Form deutlich sichtbar! Lohnend!

M87 (NGC4486) (Virgo A) (Glx)

Wie immer sehr hell! Aber durchaus immer wieder interessant, wenn man überlegt, was sie für ein Monster von Galaxie ist. Ganz nahe an einem helleren Stern gelegen.

Makarian's Galaxienkette

Die Zeit drängt, wenn der Kampf gegen den Mond nicht verloren gehen soll. Trotzdem erkenne ich auf die schnelle folgende Systeme von Südwest nach Nordost!

M84 (NGC4374) (Glx) - ovaler Nebelfleck - gut sichtbar - keine Details

M86 (NGC4406) (Glx) - ähnlich M84 aber etwas größer

NGC4438 (Glx) - indirekt etwas länglich - keine Details

M88 (NGC4501) (Glx) - hübsch deutlich! Nahe einem Stern. Wirklich lohnenswert. Kann fast Strukturen erahnen!

 

M91 (NGC4548) (Glx)

Äußerst schwierig! Nur indirekt ganz schwach erkennbar. Identifizierung nicht einwandfrei!

M97 (NGC3587) (Eulennebel) (Pl)

Überraschend leicht! Schon im 40mm Okular eine deutlich auffällende, recht große fahle Nebelscheibe. So gefällt mir das schon eher. Nicht so winzig wie der Ringnebel! Selbstverständlich sind die Augen nicht zu erkennen!

M108 (NGC3556) (Glx) 

Nicht so einfach wie angenommen. Trotz hoher Flächenhelligkeit nur indirekt sichtbar! Indirekt Zigarrenform und Ansätze von Strukturen sichtbar. Durchaus lohnenswert!

M94 (NGC4736) (Glx)

Vielleicht der schönste Anblick des Abends! Unwahrscheinlich heller Kern! So eine Galaxie hab ich noch nie gesehen! Schaut eher wie eine Mischform aus sehr hellem Stern und konzentriertem Kugelsternhaufen aus! Hat man sie im Gesichtsfeld wirkt sie wie ein Magnet für das Auge! Unbedingt empfehlenswert!!!

M63 (NGC5055) (Sonnenblumengalaxie) (Glx)

Heller, deutlich ovaler Nebel, der einfach sichtbar ist. Der Kern ist ausgeprägt, und deutlich sichtbar! Auffällig ist ein heller Stern, der direkt am Rand der Galaxie liegt!

M101 (NGC5457) (Spiralrad-Galaxie) (Glx)

Wow! Da kippt man fast rückwärts aus dem Stuhl! Die Bedingungen müssen außerordentlich gut sein! Bei meinem letzten Versuch im Winter hab ich sie nicht gefunden. Nun steht sie im Zenit (mhh - der Rücken) und zeigt sich als Prachtstück! Riesengroß!!! Das ist der deutlichste Halo dieser Große, den ich je gesehen habe! Der von M33 ist zu schwach, und der von M31 zu Flächenhaft.

*Nun gibt die Batterie meiner Lampe den Geist auf. Hätte wahrscheinlich noch mehr geschafft - so reicht es dann aber nur noch zu 2 wohlbekannten Objekten*

NGC663 (Oc)

Sehr schöner Sternhaufen! Wunderbar aufgelöst, wobei einige Teile noch nebelig erscheinen. Vielleicht mein Lieblingssternhaufen neben M67, NGC6633 und M44!

M103 (NGC581) (Oc)

Im Teleskop auffallender als im Feldstecher! Dreieckige Form jetzt deutlicher als längliche! Recht Sternarm!

*Das war der erste Streich! Was für ein Ergebnis! 46 Objekte von denen die meisten zu ersten Mal aufgesucht wurden! Spannend und lehrreich war es auf jeden Fall. Man kann halt 1000 Bücher lesen, und manchmal aus 3 Stunden Beobachtung so viel mehr lernen!*

Beobachtung vom 12.5 - 13.5.

Zeit: 22.00h bis 2.30h

Bedingungen: Anfangs sind einige wenige Abendwolken zu erkennen. Diese lösen sich aber noch in der hellen Dämmerung auf. Die Durchsicht ist an diesem Tag noch besser - bin fast geneigt eine 1 zu geben! Seeing und Aufhellung halten sich im durchaus sehr guten Rahmen des Vortages! Allerdings habe ich heute eine satte Stunde mehr Zeit zum beobachten, da der Mond erst nach 2 Uhr aufgeht! Das einzige Problem sollte die Feuchtigkeit werden. Bei Beobachtungsbeginn ist das Gras schon sehr feucht. Die Okulare und Linsen werden mir heute

*Alles wie gehabt. Der Kater wird mir die gesamte Nacht nur für kurze Erkundungen von der Seite weichen. Die Storchenfamilie hast sich auch eingefunden. Selbst der Igel ist wieder auf Wanderschaft. Leider tun es ihm die Mücken gleich! Nur das sie heute noch energischer Vorgehen, als gestern!*

Jupiter und Merkur

Merkur ist im Vergleich zu gestern schon wieder ein Stück näher auf Jupiter zugekommen. Beide sind als wohldefinierte, sehr helle Lichtpunkte am Westhorizont nicht zu übersehen! Jupiter nehme ich kurz bei 84x ins Visier. Diesmal sind neben den Wolkenbändern alle 4 Monde zu erkennen. Sie waren es eigentlich schon gestern, aber Kallisto stand außerhalb meines Gesichtfeldes! Io hat die Seite gewechselt. Ansonsten ein vertrauter Anblick! Ich mache mir den Spaß und stelle ihn im Feldstecher bei 24x ein. In ruhigen Momente kann man wirklich ohne Probleme die Streifen erkennen - und das selbst bei so erdferner Stellung! 

Epsilon Lyrae Vierfachstern

Wieder trennt das bloße Auge sie ohne Probleme

Epsilon Lyrae
Wunderbar getrennt - noch deutlicher als gestern. Die Komponenten unterscheiden sich laut Literatur durch 1 Größenklasse! Dies kann man sehr gut nachvollziehen!

Epsilon Lyrae2
Ebenfalls wieder wunderschön getrennt. Die gleichhellen Komponenten sind vielleicht sogar noch etwas einfacher. Insgesamt ein schöner Anblick!

Epsilon Boötis (Izar)

Wesentlich schwieriger als Epsilon Lyrae! Und das trotz größerer Distanz von fast 3". Die Schwierigkeit entsteht durch den Farb- und Helligkeitskontrast! Der rote Hauptstern hat 2. Größenklasse, der blaue Begleiter nur 5. Größenklasse! Zudem nimmt das Auge den rötlich Farbton viel deutlicher wahr, wobei das tiefe blau fast untergeht. Teilweise muss ich die Literatur konsultieren, um die Sichtung einwandfrei zu machen. Bei 175x sind die Komponenten dann aber genügend weit getrennt, um ohne Probleme als Binärsystem erkannt zu werden!

Eta Cassiopeiae

Ein Stern von 7mag und einer von 3mag stehen im Abstand von 13". Das System ist leicht im 40mm Okular zu trennen. Die Farbe der Komponenten erscheint mir bläulich, obwohl die Literatur weiß bzw. gelb angibt!

M53 (NGC5024) (Gc)

Leicht aufzufindender Kugelsternhaufen. Zwar nicht von der Helligkeit eines M13, M3 oder M5, aber doch recht hell. Schon in der Dämmerung leicht aufzufinden. Rand sieht leicht körnig aus.

*Es ist wohl noch zu hell um mehr zu erreichen. Immerhin kann ich schon eine kleine Feldstechertour machen!*

Im Feldstecher zeigen sich innerhalb weniger Minuten folgende Objekte:

M44 (Praesepe) (Oc) - schon recht niedrig, aber immer noch wundervoll - zentrales Sternenviereck

M13 (NGC6205) (Gc)- sehr heller Nebel zwischen zwei Sternen - am Rand körnig, ähnlich M53 im Teleskop

NGC663 - Hübscher weißlicher Nebelfleck - recht groß!

M103 (NGC581) (Oc) - längliche Struktur - vergleichbar mit einer Sternenkette

IC1396 - sehr großer und lockerer Sternhaufen - wenig Milchstraßenkontrast

NGC5053 (Gc)

Ganz schwacher Kugelsternhaufen. Erscheint wie ein schwacher Stern mit noch schwächerem Schimmer am Rand 

M3 (NGC5272) (Gc)

Sehr hübscher Kugelsternhaufen mit sehr großer Helligkeit. Sehr helles Zentrum mit körnigen Randzonen. Fast so schön wie M13 aber etwas konzentrierter. Auch leicht im Feldstecher als leicht körniger heller Nebel erkennbar. Bildet mit zwei etwa gleichhellen Sternen ein Dreieck.

M13 (NGC6205) (Gc)

Fantastischer KstH!!! Enorme Helligkeit erlaubt sogar 84x oder 175x Vergrößerung! Dann fällt zwar die Scharfstellung schwer, aber fast schauen die ersten Einzelsterne aus der grobkörnigen Masse. Vielleicht ist es noch zu hell? Vielleicht fehlt auch 1 Zoll zur absoluten Auflösung!

*Der Virgohaufen lockt bei dieser formidablen Durchsicht. Vielleicht die letzte Chance vor der Mitternachtsdämmerung!*

M60 (NGC4649) (Glx)

Einfach sichtbarer leicht ovaler Nebel. Keine Details. Mit M59 im Gesichtsfeld!

M59 (NGC4621) (Glx)

Etwas schwächer als M60 und auffällend kleiner. Indirekt gut erkennbar. Mit M60 im Gesichtsfeld!

M58 (NGC4579) (Glx) 

Noch schwieriger als M59. Man bemerkt, das es sich hier wohl um einen anderen Typ von Galaxie handelt. M60 und M59 als elliptische Systeme sind Dank ihres hellen Kerns gut sichtbar. M58 hat eine sehr viel geringere Flächenhelligkeit, fällt aber indirekt nahe eines helleren Sterns auf. 

M89 (NGC4552) (Glx)

In "Cartes du Ciel" ist eine Flächenhelligkeit von 13m/Grad angegeben. Im "Atlas für Himmelsbeobachter" sind es 11m/Grad! Hiermit stimme ich eher überein, da M89 schon bei kleinster Vergrößerung direkt als verwaschener Stern erkennbar ist! Recht klein aber deutlich sichtbar! 

M90 (NGC4569) (Glx)

Die größte Galaxie des Virgohaufens ist alles andere als deutlich zu erkennen. Sie leidet unter ihrer Größe was sich in der niedrigen Flächenhelligkeit niederschlägt. Indirekt erkennt man aber blickweise ein recht großes ovales Nebelchen!

M91 (NGC4548) (Glx)

Schwerer Brocken! Nur indirekt schwach erkennbar. Zu schwach um möglich Form zu erkennen. Ich erkenne nur halbwegs deutlich etwas nebeliges!

M88 (NGC4501) (Glx)

Immer noch eine der interessantesten Galaxien im Virgohaufen. Recht gute Mischung aus Helligkeit und Größe führt sogar zu direkter Erkennbarkeit! Deutlich länglicher Nebel!

M99 (NGC4254) (Glx) 

Indirekt sehr deutlich erkennbarer leicht ovaler Nebelfleck! Naher, recht heller Stern stört etwas!

NGC4216 (Glx)

Indirekt Kantenlage gut sichtbar! Hübscher länglicher Nebelfleck.

M98 (NGC4192) (Glx)

Sehr schwierig! Enorm lichtschwach und sogar indirekt nur mir zusätzlicher Tubusbewegung sichtbar! Identifikation nicht einwandfrei.

M100 (NGC4321) (Glx)

Wieder sehr viel besser erkennbar. Indirekt recht rundlicher Nebelfleck.

M85 (NGC4382) (Glx)

Gut sichtbares System! Merkwürdige Erscheinung: Entweder hat die Galaxie einen Doppelkern (phys. unmöglich!) oder ein hellerer Stern ist in die Galaxie eingebettet, beziehungsweise ihr vorgelagert! 

M5 (NGC5904) (Glx)

Sehr heller Kugelsternhaufen. Ähnlich M13 und M3, wobei das Erscheinungsbild eher M3 ähnelt! Die grobkörnige Struktur von M13 wird nicht erreicht, wohl aber erscheinen die Randpartien granuliert! Wenn M13 drei Ausrufezeichen erhält bekommt M5 zwei!

M64 (NGC4826) (Galaxie mit dem schwarzen Auge) (Glx)

Hübscher sehr heller Nebelfleck. Besonders die ovale Zentralregion fällt auf. Vom Auge kann man nichts erkennen. Dafür ist der Kontrast nun auch wieder zu schwach!

NGC4725 (Glx)

Eindeutig länglicher Nebel ist gut zu erkennen. Allerdings keine Zigarrenform wie bei M82 oder M108. Die langgezogene Form verteilt sich noch auf etwas breitere Bereiche, was allerdings die Flächenhelligkeit verringert!

NGC4565 (Berenices Hairclip) (Glx) 

Nicht einfach. Ertrinkt schnell im Hintergrund! Wenn sie dann blickweise auftaucht zeigt sich ein enorm langgestrecktes Nebelchen. Von der Nadelform, also den spitzen Enden, konnte ich nichts erkennen! Allerdings fiehl mir blickweise etwas Struktur auf.

17 Comae Berenices

Doppelstern für das Opernglas. Distanz beträgt mehr als 2 Bogenminuten! Unspektakulär im Teleskop, aber als Wegweiser gut geeignet!

NGC4494 (Glx) 

Recht klein, aber deutlich sichtbarer Nebelfleck. Kann man auch stärker vergrößern.

NGC4631 (Glx)

Äußerst hübsche Galaxie! Deutlich sichtbar. Kantenlage viel besser erkennbar, als bei NGC4565. Kann sogar leichte Strukturen erkennen. Auf jeden Fall ein lohnender Abstecher in eine Galaxienreiche Gegend!

*Der Tau setzt sich auf allem möglichen Flächen ab. Muss mit dem Brillenputztuch ziemlich oft die Okulare von der Feuchtigkeit befreien!*

M101 (NGC5457) (Spiralrad-Galaxie) (Glx)

Kann das Wow(!) des Vortages nur wiederholen. Heute ist alles noch viel besser zu erkennen. Der riesige Halo präsentiert sich in einer Größe, die ich noch nie zuvor erkannt habe. Mir gelingt es auch den kleinen Kern zu identifizieren, was nicht leicht ist, weil die Galaxie auch mir vielen Sternen durchsetzt ist! Man erkennt deutlich, das dieser nicht im Zentrum der riesigen Scheibe sitzt, sondern eher an den oberen Rand verschoben ist!

M109 (NGC3992) (Glx)

Identifikation eindeutig! Recht lichtschwach, aber eindeutig im Zentrum eines Sternendreiecks erkannt!

M94 (NGC4736) (Glx)

Immer noch sehr interessant! Ungewöhnlich hell. Erscheinung deutlich vergleichbar mit einem sehr hellen Kugelsternhaufen! Einfach auffindbar und direkt sichtbar. Was mag sich wohl in der Zentralregion abspielen!

NGC4490 (Glx)

Hell und rund bis leicht oval. Beta Canum Venaticorum hilft beim Aufsuchen. Gut sichtbares System.

NGC4449 (Glx)

Noch heller und deutlicher als NGC4490. Kann leichte Strukturen ausmachen. Schon fast direkt sichtbar.

M106 (NGC4258) (Glx)

Prunkstück! Sehr helle und äußerst großflächige Galaxie. Sehr leicht aufzufinden und einfach direkt sichtbar. Indirekt zeigt sich ein großer ovaler Halo mit hellerem Kern. Dieser ist bei weitem nicht so hell wie der von M94! Die Spiralarme kann ich im Halo nicht erkennen. Dafür reicht der Kontrast selbst bei indirektem Sehen nicht!

*hmm - irgendwas war doch noch?? Richtig - M102. Wo steht die wohl. Richtig, im Zenit. noch dazu kenne ich mich im Drachen nicht aus. Was soll es - gehen wir es mit etwas Astroakrobatik an.

M102 (NGC5866) (Glx)

Identifaktion etwas unsicher - allerdings nicht so, wie die Objektbezeichnung, denn wenn M102 wirklich eine Doppelbeobachtung von M101 durch Messier und Mechain ist, hab ich es ja schon gesehen. NGC5866 zeigt sich indirekt blickweise als kleinerer Nebelfleck! 

M4 (NGC6121) (Gc)

Geschwächt vom niedrigen Stand, aber diesmal deutlich mehr als ein großer runder Nebelfleck. Bei mittleren Vergrößerungen kann ich erstmals die sehr grobkörnige Struktur erkennen, die viel weiter ins Zentrum hinein reicht, als bei M13. Interessant!

M8 (NGC6523) (Neb)

Leidet unter seinem niedrigen Stand! Immerhin kann man heute deutlich die Nebelmassen erkennen, die mir wie 2 große Blasen um die zentralen Sterne erscheinen! Besonders auffällig ist der zentrale Sternhaufen NGC6530, der bei kleinen Vergrößerungen nebelig wirkt, bei 84x aber durch gleichmäßig locker verteilte, hellere Sterne ausgezeichnet wird!  

M21 (NGC6531) (Oc)

Kleiner unspektakulärer Sternhaufen, mit leichter Zentralkonzentration.

Mars

Deutlich größer ist er ja schon geworden. Bin aber schon zu erschöpft, um ihn genauer in Augenschein zu nehmen! Mir fällt nur auf, das Syrtis Majoris, das auffällige Dunkelgebiet schon weiter gewandert ist, und nun am Nordrand des Mars etwas dunkleres erkennbar wurde.

*Unbeschreiblich müde, aber auch befriedigt begebe ich mich zur Ruh! Die Milchstrasse zeichnet sich sehr kontrastreich am Himmel ab. Würde gerne noch weiter beobachten, aber das macht auch keinen großen Sinn mehr. Der Mond geht langsam auf, und beendet ein erfolgreiches Wochenende*

 

Fazit: Ich erspare mir die großen Worte. Ich kann nur sagen, daß ich noch Wochen brauchen werde, um alle Eindrücke zu sammeln. Grob gerechnet waren das 92 Objekte in einer Reinbeobachtungszeit von etwa 6 Stunden, nicht miteingerechnet der Zeiten, die zum Auf- und Abbau verwendet wurden. Es hat sich mir ein fantastischer Himmel geboten, und ich habe getan, was ich konnte, um mit meinem ach so kleinen Teleskop ein paar Objekte vom Himmel zu schießen. Es boten sich mir viele vertraute Anblicke, aber auch sehr viel neues. Allerdings merke ich schon, daß ich mich nie satt sehen werde - schon ist der Reiz da, einige Objekte nochmals unter die Lupe zu nehmen. Abschließend kann man vielleicht einen kleinen Vergleich zwischen mir und meinem Kater anstellen (ja, ich weiß - der hinkt ;) : Wir waren zusammen auf Jagd, aber er wäre er vergleichsweise auch nur halb so erfolgreich, wie ich gewesen, gäbe es in der Umgebung von mehreren Hektar nicht eine Maus mehr!