Beobachtung am 24.4.2001

Bedingungen: Könnte klarer sein, die Aufhellung stört wie immer sehr und auch das Seeing ist durch den Kaltlufteinbruch, der mich ganz schön frieren lässt, stark in Mitleidenschaft gezogen worden. 

Zeit: 2.45h bis 4.15h

Situation am Himmel: Der nun sichtbare Teil des Himmels ist mir noch nicht all zu vertraut. Beherrscht wird er vom ausgedehnten Sternbild Schlangenträger, das aus einen großen Ring aus Sternen bildet, während sein innerer Teil fast sternenleer ist. Auffällig auch der helle tiefstehende Stern Antares, dem nun durch den noch tiefer stehenderen, aber bei weitem helleren Mars im Schützen, die Show gestohlen wird.

Beobachtung:   

M12(NGC6218)(Oph) - Im Fernglas heller Nebel. Im 20 mm Okular schon recht sternig, aber meist noch nebelig. Anscheinend recht lockerer Kugelhaufen.

M10(NGC6254)(Oph) - Viel deutlicher zum Zentrum hin verdichtet, als M12. Höchstens ganz am Rand ein paar hellere Sternchen aufgelöst.

M14(NGC6402)(Oph) - Im Teleskop bei kleiner Vergrößerung wie M12 oder M10 im Feldstecher nur ein Nebelfleck. Keine deutliche Zentralaufhellung.

M107(NGC6171)(Oph) - Schwacher Kugelhaufen - Indirektes Sehen zeigt ihn aber sehr deutlich als Nebelchen. Vergleichsweise recht klein.

M9(NGC6333)(Oph) - Das Objekt leidet unter seiner geringen Höhe. Helleres Kerngebiet sichtbar. Ansonsten nur ein recht kleines und kompakteres Nebelfleckchen.

IC4665(Oph) - Sehr schönes Objekt für den Feldstecher. Im Teleskop schon verstreut im Feld des Milchstraßenrandgebiets liegend, unauffälliger aber immer noch ein schöner Anblick. 

M4(NGC6121)(Sco) - sehr tiefstehend. Heller Kern trotzdem gerade noch sichtbar. Ansonsten nur ein größerer Nebelfleck.

M19(NGC6273)(Oph) - Identifikation nur Blickweise. Ähnliche Deklination wie M4 aber bei weitem nicht dessen Helligkeit oder Ausdehnung. Schwaches Nebelchen.

Mars - jetzt hat er eine Größe von 13" und bei 70x erkenne ich sofort ein großes, sehr auffälliges Dunkelgebiet das eindeutig dreieckig ist. Es handelt sich eindeutig um Syrtis Major. Sie erstreckt sich von mittleren südlichen Marsbreiten bis weit auf die Nordhalbkugel. Nicht schlecht - jetzt fällt mir die Ähnlichkeit mit Fotografien auf.

NGC6633(Oph) - immer noch eines meiner Lieblingsobjekte. Im Feldstecher extrem heller Nebel. Schöner Anblick im Teleskop bei nicht zu hoher Vergrößerung. Reicher Sternhaufen nördlich eines hellen Sterns.

M13(NGC6205)(Her) - umgeben von zwei hellen Sternen - im Feldstecher sehr heller Nebel der am schon sternig ausschaut. Schöner Anblick!

IC4756(Ser) - selbst im Feldstecher unauffällig in sternenreicher Umgebung - Vielleicht besser für das Operglas.

*Die Dämmerung setzt ein*

M8(NGC6523)(Lagunennebel)(Sag) - der Nebel ist trotz der sehr geringen Höhe noch gerade so zu erkennen - muss also sehr hell sein! Die eingebetteten Sterne, bilden eine auffällige Reihe in O-W-Ausdehnung.

M21(NGC6531)(Sag) - kleinerer Sternhaufen. Zum Zentrum hin helle Sterne konzentriert 

M23(NGC6494)(Sag) - Ansammelung von recht hellen Sternen, die sich über ein großes Gebiet erstreckt. SO eines helleren Sternes gelegen.

M24(Sag) - sehr große, sternenreiche Wolke. Von NO nach SW erstreckt sie sich. Im Ostrand bilden 3 helle Sterne ein auffallendes Dreieck. Bestimmt noch schöner ohne die Dämmerung.

M18(NGC6613)(Sag) - wenige Sterne auf recht kleinem Raum konzentriert. Recht unauffällig.

M17(NGC6618)(Omeganebel)(Sag) - Sogar in der heller werdenden Dämmerung noch leicht als elongierter Fleck auszumachen. Recht heller Gasnebel.

M16(NGC6611)(Adlernebel)(Ser) - Der eingebettete Sternhaufen ist auffällig, und recht sternenreich. Vom Nebel ist in der Dämmerung nichts mehr zu erkennen.

M25(IC4725)(Sag) - Asymmetrischer größerer Sternhaufen. Helligkeitsverteilung der Sterne gleichmäßig.

Fazit: Dafür das der Himmel mich ganz schön genarrt hat, lief alles ganz gut. Erst waren ja nur Sterne bis zur Grenzgröße 3 mag im Zenit sichtbar. Plötzlich lag die Grenzgröße bei 6 mag. Die Kugelsternhaufen wollen mich in meinem Teleskop partout nicht begeistern. Anscheinend benötige ich für die meisten schon 4 - 5 Zoller um sie auflösen zu können, am Rand wohlgemerkt. Besonders begeistert hat mich die Schütze-Region, die ich erstmals bewusst mit der Sternenkarte abgesucht habe. Wenn ich sie heute verpasst hätte, wäre wohl die nächste Beobachtungschance erst im August. Der Schütze geht zwar täglich früher auf, aber er hält nicht mit der immer früheren Dämmerung schritt. Endlich konnte ich dem Mars ins Gesicht schauen - ein schöner Anblick. Bei der Deep-Sky-Beobachtung, was mir noch auffiel, ist spätestens bei -26° Dekl. Schluß. Da sieht man hier nur noch Ansätze von Nebeln (siehe M4 od. M19).