Beobachtungsnotizen vom 8/9.9.02 ------------------------------ Instrumentarium: 8" Starfinder Beobachter: Matthias Juchert, Karl-Heinz Baller Zeit: 21.30 - 0.30 Uhr Bedingungen: Sehr klar. Leider etwas aufgehellt weil innerorts beobachtet wurde. GG etwa 5m6. Beobachtete Objekte: --------------------- Dies war wieder einer dieser Abende wo man mit dem Teleskop unter Klarem Himmel steht, und vor lauter interessanter Gesprächsthemen kaum zum Beobachten gekommen sind. Außerdem war ich doch ziemlich müde - war halt ein langer Arbeitstag. Trotzdem habe wir die Astronomie nicht vergessen. Los ging es mit M13, der sich schon bei 50x prächtig zeigte. Karl-Heinz war sichtlich beeindruckt von dem Objekt bei 98x. Das war ein Kugelsternhaufen - schauen wir doch mal etwas näher auf die galaktische Ebene. Während ich die Objekte einstellte, gab Karl-Heinz wunderbare Geschichten über den Aufbau der Milchstraße zum besten. M11 bot dann den überzeugenden Anblick eines unheimlich reichen Sternschwarms. Nächstes Anschauungsobjekt sollte ein roter Riese sein. Albireo im Schwan bietet hier bei 98x einen prächtigen orange/tiefblau-Kontrast zwischen einem hellen K-Riesen und einem lichtschwächeren B-Begleiter. Der Schütze stand nach 22h noch knapp über dem Horizont. Zumindest ein Blick auf M16 und M17 war und noch vergönnt. Letzterer wirkte besonders bei 98x mit UHC faszinierend. Nächstes Ziel - M31 mit den nahen Begleitern. Sie war trotz störender Straßenlampe noch halbwegs gut mit bloßem Auge erkennbar. Im Teleskop war 30x eine ideale Überblicksvergrößerung. Zwar waren die Spiralarme nich überblickbar aber immerhin beide Begeleiter im Feld. M110 machte anfangs etwas Probleme. Wir machten uns dann den Spass und zoomten uns den Kern von M31 auf 190x Vergrößerung. Bevor Karl-Heinz mich wieder allein liess, ging es noch Richtung Cassiopeia. Das Sternhaufenpaar NGC884/869 war ganz deutlich freisichtig als länglicher Fleck zu erkennen. Es war im Teleskop wohl das schönste Objekt der Nacht. Besonders NGC884 faszinierte bei hoher Vergrößerung. Selbst mit 98x war der zentrale Sternknoten nicht aufgelöst! Außerdem noch bemerkenswert waren der Eulenhaufen NGC457, der kompakte M103 der wie ein "T" wirkte und der zweigeteilte NGC663. Dann wandte ich mich meinem eigenen Beobachtungsprogramm zu. - IC 4997 (Pn)(Sge) 11,5mag - Heute wusste ich dann nach was ich suchen musste. Einfach zu sehen. Der dürfte vielleicht schon im 2,5" gehen. Auch bei hoher Vergrößerung absolut stellar. Vorsicht! Er ist in CdC einfach als Stern eingezeichnet, aber zusätzlich noch als Objekt an der falschen Position. Er wirkt visuell nur einen Tick schwächer als der nahe 10mag-Stern in 1' Distanz. Der UHC-Filter bringt dann Gewissheit, und läßt den Pn gleichhell wirken, während der Stern an Helligkeit verliert. - Vega (DS)(Lyr) 70" - In Walter Scott Houstons "Deep-Sky-Wonders" fand ich den Hinweis auf einen schwachen optischen Begleiter ganz nahe bei Vega. Der 10m-Stern war bei jeder Vergrößerung - am besten aber bei 98x - zu erkennen. Was für ein Anblick. Der Hintergrund total schwarz, brilliant im Zentrum die weiss-blaue Vega mit deutlichen Begeungsstrahlen, und im SO steht ein ganz deutlicher schwacher Stern in nur etwas mehr als einer Bogenminute Distanz. Faszinierend. Über das schöne Paar Ny Draconis versuchte ich mich am Draco-Dwarf, aber ohne Chance. - NGC 6703 (Gx)(Lyr) 11,3mag - Nicht einfach bei dieser Beleuchtung. Relativ schwacher, etwas O-W elongierter Nebel bei 98x. Steht in einer fast störenden Sternkette. - NGC 6738 (Oc)(Aql) 8,3mag - In Norden des Haufens befindet sich eine helle Sternkette, an die sich nach Süden hin ein Bereich schwacher Sterne anschließt. Beosnders auffällig war hier eine zweite etwas schwächere Sternkette die auch nach Süden verläuft. Insgesamt aber eher unscheinbar. - NGC 6709 (Oc)(Aql) 6,7mag - Ein hübscher Sternhaufen bei 98x. Er wirkt bei 50x wie ein etwas schiefes Sternparallelogramm. Im NO und SW sind helle Sterne zu finden. Besonders auffällig ist ein kleines Dreieck das die hellsten Haufensterne beinhaltet. Relativ reich. - Do 35 (Oc)(Aql) - Ca. 15 Sterne variabler Helligkeit. Sie bilden ein bei 50x relativ gut erkennbares größeres Dreieck. Sternarm. - NGC 7006 (Gc)(Del) 10,6mag - Trotz großer Müdigkeit einfach erkannt schon bei 50x. Er wirkt hier wie ein runder ziemlich matter planetarischer Nebel. Sehr klein und ohne erkennbares Zentrum - aber nicht dunkel. -Notiz Ende.-